Life - was einen WIRKLICH erwartet...

Worum geht es in dem Film?

Auf dem Mars wird eine Lebensform entdeckt und mithilfe einer Sonde auf die ISS gebracht um dort von Wissenschaftlern untersucht zu werden. Nur leider ist diese Lebensform - als sie auf der ISS ankommt nicht mehr als eine einzige Zelle - den Menschen nicht so gut gesinnt.

Der Kinostart des Filmes in Deutschland war am 23. März 2017. Der Cast besteht unter anderem aus Jake Gyllenhaal, Ryan Reynolds und Rebecca Ferguson.

Im Folgenden möchte ich euch kurz von meiner Erfahrung mit dem Film berichten und dann darauf eingehen, wieso ich euch den Film empfehlen oder auch nicht empfehlen kann:

Mit welchen Erwartungen bin ich in den Film gegangen?

Zuerst muss ich zugeben, dass ich nicht allzu viel über den Film wusste... Mein Interesse hat er geweckt, weil Jake Gyllenhaal beteiligt war und ich großen Respekt vor diesem Schauspieler habe. Danach hab ich mir den Anfang des Trailers angesehen, um den groben Eindruck zu bekommen, dass der Film auch noch gut klingt, und bin dann los ins Kino. Über den Inhalt wusste ich lediglich, was ich oben kurz zusammengefasst habe und mehr nicht.

Ach ja, und ich kannte das nette Poster mit drei harmlos aussehenden Astronauten.

Nachdem die Informationen, die ich über den Film hatte, doch recht bescheiden waren, erwartete ich mir von dem Film, dass er definitiv spannend ist. Vielleicht in die Richtung Psychothriller geht. Wie ich mir die Lebensform vom Mars vorzustellen hatte, wusste ich auch nicht. Meine Vermutung war, dass es sich um eine Art Virus handelt, der letztendlich die Astronauten befällt, die sich nicht davor in Sicherheit bringen können, weil sie eben auf der ISS sind.

Hm...

Mit welcher Erwartung ich besser in den Film hätte gehen sollen:

Mit der Erwartung, dass es sich um einen Science-Fiction-Horrorfilm mit ekeligem Monster handelt.

Man sollte noch erwähnen, dass ich ein ziemlicher Schisser bin. Ich bin der Kinobesucher, der bei den typischen Ich-bin-ein-ekeliges-Monster-und-springe-plötzlich-hinter-der-Tür-hervor-Momenten als erstes zusammenzuckt. Deshalb besteht die Auswahl an Horrorfilmen, die ich bisher gesehen habe aus... drei? oder vier Filmen? (Diese drei, vier Filme tendieren trotzdem mehr zu "spannender Thriller" als zu waschechtem Horror.)

Ich war also denkbar unvorbereitet und ungeeignet für diesen Film.

Der Film war wie erwartet spannend. Sehr spannend. Der Film erfüllte so sehr das Klitschee eines Monster-Horrorfilms, der genau zu der Sorte Film gehört, die ich an den meisten Tagen so gut wie möglich meide... Da ich nicht mit so einer Art von Film gerechnet hatte, sah mein Kinobesuch folgendermaßen aus: Ich hab jede Sekunde mit dem Gedanken gespielt aus dem Kinosaal zu flüchten und mir durchgehend das Ende herbeigewünscht. Meine Nerven waren am Ende. Das folgende Poster trifft den Film tausendmal besser, als das mit den drei harmlosen Astronauten:


Allerdings soll das jetzt nicht heißen, dass es ein schlechter Film war. Er war denkbar ungeeignet für mich, hatte aber dennoch viele Aspekte die mir gefallen haben. Hier also eine Auswahl an Aspekten, die ich gut oder schlecht fand und die dir bei der Entscheidung helfen sollen, ob du den Film anschauen möchtest:

1. Die Dummheit von Charakteren in Horrorfilmen

Horrorfilme sind ja im Grunde dafür bekannt etwas weniger intelligente Charaktere vorzuweisen, die auf sehr dumme Ideen kommen und die klingen beispielsweiße so: "oh wir sind alleine in einem dunklen Wald: Lass aufteilen" oder "ihh da ist ein ekeliges gefährlich aussehendes Wesen... ich fass es kurz Mal an und schau obs noch lebt".

Life ist da Gott sei Dank intelligenter. Was allerdings nicht ausschließt, dass die Charaktere doch mal dumme Entscheidungen treffen, bei denen man sie am liebsten durchschütteln würde. Man muss dem Film allerdings zu Gute halten, dass diese dummen Entscheidungen dann meist nicht aus Dummheit getroffen werden, sondern von der menschlichen Eigenschaft, anderen zu helfen, obwohl sie eigentlich schon zum Tode verurteil sind, veranlasst werden.

Sagen wir dem Film gelingt es zum größten Teil schon intelligent zu sein, aber er hat Schwachstellen. 

2. Das Monster und der Ekelfaktor

Wie das Monster aussieht erfährt man aus dem Trailer im Grunde nicht und das gefällt mir eigentlich recht gut. Ich kann euch leider auch keine bessere Beschreibung liefern, weil ich mir die Hälfte des Films die Augen zugehalten habe... okay nein das nicht. Das Monster taugt, hat Anfangs den nötigen Ekelfaktor, um den Zuschauer und die Crew in Panik zu versetzen und sieht am Ende sogar recht cool aus. Also definitiv gelungen.

Das Problem ist nur, dass es sehr brutal tötet. Wie brutal kann ich nicht aus erster Hand berichten, weil ich mir an den schlimmsten Stellen wirklich die Augen zugehalten habe (ich sag ja: kleiner Schisser), aber meine Freundin hat mir bestätigt, dass sie wirklich nichts für schwache Gemüter sind.

Auch wenn ich dem Film jetzt vielleicht den Mythos genommen habe, wie man sich das Lebewesen vom Mars in etwa vorstellen kann... ich finde es gehört sich, den Zuschauer wenigstens ansatzweise darauf vorzubereiten was ihn erwartet. Sonst ergehts euch wie mir und das wollt ihr nicht.

3. Schauspieler und Charaktere 

Die Charaktere sind allgemein sehr blass geblieben. Man erfährt von zwei Charakteren Minimales über ihre Vergangenheit und die Tode derer, über die man so gut wie nichts erfährt, schockieren einen zwar eine Zeit lang, aber ewig hinterher trauern tut man ihnen nicht. 

Bitte nicht völlig falsch verstehen: Die Charaktere haben trotzdem einen vorzeigbaren Charakter. Die Schauspieler sind alle spitze und man entwickelt durchaus Sympathien für sie. Es hält sich nur einfach in Grenzen.

Mir hat gut gefallen, dass jeder Astronaut auf der ISS so seinen eigenen Zuständigkeitsbereich hat, wodurch ein schönes Zusammenspiel entsteht. So hat man beispielsweiße eine Quarantänebeauftragte, die auch viele interessante Aspekte beiträgt, wie man im Falle des Falles, der im Film eintritt, vorgehen würde. Das führt mich allerdings auch zu meinem nächsten Punkt:

4. Die Logik bei der ganzen Sache...

Zuerst: Der Film ist wirklich nicht dumm. Er gibt sich Mühe, aber ein paar Sachen fallen dann doch auf. 

Wenn das Leben von Menschen durch ein amoklaufendes Monster bedroht ist, fragt man sich halt doch mal, ob das nicht irgendwie hätte verhindert werden können. Und meiner Meinung nach hätte es das an mehreren Stellen. Am Anfang des Filmes wird mal erwähnt, wie viele Milliarden eigentlich in diesem Projekt stecken und dann sind noch die ganzen Spezialisten und die Quarantänespezialistin, mit tausend Notfallplänen, an Bord. Und dafür hat es das Monster zu leicht, die ganze Situation eskalieren zu lassen. Wenn man während des Schauens schon Wege entdeckt, wo ganz einfach Fahrlässigkeit die Schuld hat, die im echten Leben vermutlich nicht passiert wäre, lässt das ein bisschen an der Glaubwürdigkeit zweifeln. Das ist dann so dramaturgische Fahrlässigkeit, die der Drehbuchautor halt hat miteinbauen müssen, weil sie Story sonst nicht weiter gegangen wäre. Da hätte ich mir gelegentlich elegantere Lösungen gewünscht.

5. Die Vorhersehbarkeit

Vergleicht man den Film mit dem klassischen Monster-tötet-Menschen-Horrorfilm findet man nichts Neues. Das Schema ist bekannt und man weiß sehr genau wie der Film ablaufen wird. Mich hat das nicht gestört, weil ich wie gesagt noch nicht sehr viele Filme dieser Art gesehen habe, aber jemand der mal wieder einen neuen innovativen Horrorfilm sehen möchte, muss sich halt damit zufrieden geben, dass es in der Hinsicht des Storyablaufes nicht viel Neues zu erwarten ist.

Dafür hat der Film das interessante Setting auf der ISS, eine perfekt Optik und seine sympathischen Charaktere. Auch die Tatsache, dass der Film im Grunde in der jetzigen Zeit spielen könnte - nicht zwingen in der Zukunft - macht ihn verstörender. 

6. Das. Ende.

Es gibt so Filme, die haben ein Ende, das du so schnell nicht vergisst. Ich will nichts verraten, deshalb ganz schlicht: Dieser Film hat definitiv eines dieser Enden, die du sehr lange nicht vergessen wirst.

Fazit

Zusammenfassend kann man über den Film nur sagen, dass man die Finger von ihm lassen sollte, wenn man zu schwache Nerven hat. Ansonsten ist es ein solider Film, der zwar nicht in jeder Hinsicht perfekt ist, aber sich qualitativ definitiv im positiven Bereich befindet und trotz seiner Schwachstellen sehenswert ist. 

Für mich persönlich ist es ein Film, den ich definitiv ein zweites Mal schauen würde... wäre er nicht so gruselig. Also werde ich in vermutlich nie wieder schauen, aber notieren wir: objektiv betrachtet würde ich es.

Habt ihr den Film schon gesehen? Ich freue mich immer, wenn ihr mir eure Meinung da lasst!

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